Dargestellt ist das Rathaus von Wernigerode, das die Südseite des Marktplatzes einnimmt. Das pittoreske Rathaus, war ursprünglich ein Spielhaus, das im ausgehenden 15. Jahrhundert die beiden die Treppen betonende Türme erhielt. Es fand im Laufe des 19. Jahrhunderts als Musterbau spätgotischer pittoresker Rathaus häufig Darstellung und wurde zu einem Wahrzeichen der Stadt.
Den Marktplatz bestimmt Marktgeschehen, verschiedene Gruppen von Bürgern verweilen dort im Gespräch, der 1848 errichtete Wohlthäterbrunnen ist noch nicht dargestellt. Dieser Vordergrund ebenso wie auch die Architektur finden sich bereits auf einer Lithographie, die 1848 in Leipzig erschien. - Es handelt sich um eines der wenigen Blätter, für die nicht der zuverlässige Ludwig Rohbock die Vorlage schuf, sondern eine bereits existierende wiederverwendet wurde. - Ökonomisches Denken eines Darmstädter Verlegers?
Die Ansicht ist enthalten in: "Der Harz. / Sammlung von 45 Ansichten, / nach der Natur aufgenommen von / Ludwig Rohbock. / In Stahlstichen." in der vollständigen Ausgabe mit Umschlag, Inhaltsverzeichnis, Titelblatt mit einer Ansicht und weiteren 44 Ansichten. ( Gr 000418 - Gr 000464)
Es ist bezeichnet li. u. "Gez. v. J. Pozzi", re. u. "Stahlst. v. J. K (...?)", Mi. u. "Der Marktplatz zu Wernigerode", darunter "Druck & Verlag v. G. G. Lange in Darmstadt." Anders als die meisten Stahlstiche ist dieser nicht von zwei Linien gerahmt, ein weiterer Hinweis auf eine bereits frühere Fertigung und spätere Eingliederung in die separate Publikation über den Harz.
Ein selten gut erhaltener Abdruck.