Der leicht ansteigende Scheibenfuß mit umgeschlagenem Rand geht in einen facettierten Balusterschaft über. Die steile, glockenförmige Kuppa zeigt in einem Medaillon einen auf dem Weinfass sitzenden, kindlichen Bacchus, der eine Weinkanne und einen Becher in die Höhe hält. Zwei Weinstöcke rahmen die Szene, während die Kuppa mit eingeschnittenen Blumen übersät ist. Szenen mit Putten oder einem kindlichen Bacchus sind markant für das Werk von Andreas Friedrich Sang. Er war seit 1723 Graveur und Glasschleifer am Hof des Herzogs von Sachsen-Weimar und zählt zu den bedeutenden mitteleuropäischen Glasveredlern. Ähnliche Bacchus-Darstellungen finden sich auch auf brandenburgischen Gläsern, die auch die thüringische Glasschleiferei inspiriert haben dürften.