Ballhauses fotografische Arbeit der 1930er Jahre hatte meistens Randgruppen der Gesellschaft zum Thema. Dies waren zu dieser Zeit vor allem Kriegsversehrte des 1. Weltkrieges, die zu Bettlern wurden, Straßenmusikanten, alte Menschen und Tagelöhner. Vor einem mit Werbeplakaten beklebten Gemäuer steht ein kriegsversehrter Mann auf Krücken, links baut ein weiterer Mann seinen Leierkasten auf. Keiner von beiden schaut in die Kamera Ballhauses. Der flächige Bildaufbau bringt die Szene nah an das Auge des Betrachters, die Positionierung der zwei Figuren am linken und rechten Bildrand öffnet eine Bühne, auf der sich ein stummer Dialog abzuspielen scheint, dessen Inhalt sich zunächst nur erahnen lässt. Kennen sich beide? Der Blick des Kriegsversehrten geht in Richtung des Leierkastenspielers, dieser schaut konzentriert zu Boden. Dass hier zwei Männer in unmittelbarer Nähe um die Gunst der Passanten werben, dokumentiert, wie groß die Not und die Armut zu dieser Zeit waren. Mit einem feinen Gespür für zwischenmenschlichen Spannungen weiß Ballhause das alltägliche Elend sowohl als individuelle wie gesellschaftliche Misere darzustellen. Der Titel der Fotografie spitzt die Bildaussage zu, „Streit der Bettler um den besten Platz ('Man soll ja nicht so gehässig sein!')“. Den in Klammern gesetzten Zusatz schnappte Ballhause auf, als er die beiden Männer fotografierte. Bei Ballhauses eigenen, oft sehr bissigen und sarkastischen Bildunterschriften, verwundert es nicht, dass er den Ausruf mit in den Titel aufgenommen hat.