Das als Halbkörper gemalte Porträt zeigt, den Blick leicht nach links gewendet, einen Mann im reifen Alter mit Doppelkinn, hoher Stirn und schütterem Haar. Er trägt einen weiten grünlich-dunklenGehrock, ein weißes Hemd und ein braunes, salopp drapiertes Halstuch. Die Hände sind vor dem Bauch gefaltet. Dargestellt ist der Schweizer Idyllendichter, Maler und Grafiker Salomon Gessner (1730-1788). Es handelt sich hier eine Kopie des 1781/82 geschaffenen Porträts von Anton Graff (Öl auf Leinwand, heute im Kunsthaus Zürich). Schon Mitte der 1760er Jahre hatte Graff Gessner porträtiert (vgl. WG-B-76).
Winckelmann schätzte Gessners bukolische Poesie sehr. In seiner Funktion als Verleger holte sich Gessner bei Winckelmann hinsichtlich typographischer Fragen Rat ein, insbesondere zur Wahl der lateinischen Antiqua oder der gotischen Frakturschrifttypen.