Doppelporträt von Teresa und Maria Milanollo. Die Schwestern sind hier zusammen als Halbfiguren dargestellt. Während Teresa frontal dasteht, ist ihre kleine Schwester als Profil ausgeführt. Teresa hat sehr lange, geflochtene Zöpfe, die sie hinter dem Rücken trägt und trägt ein Kleid. Ihre Augen blicken abwesend nach oben. Während sie ihren linken Arm vor den Körper hält, umarmt ihr rechter Arm die kleine Schwester, die vor ihr steht. Maria hat Locken, trägt ebenfalls ein Kleid und tätschelt mit ihrer rechten Hand den linken Arm der Schwester. Ihr Blick ist direkt auf den Betrachter gerichtet. Die beiden scheinen das gleiche Kleid zu tragen. Links neben ihnen steht ein Notenständer mit einem Notenheft: "3.me Concerto inedit de C. De Beriot." Rechts wurden ihre Instrumente drapiert und mit Blumenkränzen geschmückt.
Teresa Milanollo erhielt ersten Unterricht in Savigliano und Turin, danach in Brüssel und Paris. Nach ersten Auftritten in den 1830er in Italien, etwas später in Frankreich und anderen westeuropäischen Ländern, wurde sie in den 1840er Jahren als Wunderkind gerühmt. Ab da stand sie zusammen mit ihrer kleiner Schwester auf der Bühne und ging auf Konzert-Tournee. 1848 starb Maria an Tuberkulose, doch ihre große Schwester trat weiterhin allein auf Wohltätigkeitsveranstaltungen auf und zog sich erst nach Abnehmen ihrer Berühmtheit in der Mitte des Jahrhunderts nach ihrer Heirat 1857 mit Théodore Parmentier, einem französischen Militärchirurgen und Musikdilettanten, ins Private zurück.
Das Blatt wurde als Lithographie von Cazin & Mathieu hergestellt. Über die Beiden ist nichts bekannt. Eventuell schuf der in London tätige Grafiker und Maler Charles Baugniet (1814-1886) das Bildnis zuerst, ein Exemplar von 1842 befindet sich in der Kunstsammlung der Veste Coburg, sodass es sich hier um einen Nachstich oder gar eine Reproduktion handelt.
Signatur: Aachen, Cremersche Buchhdlg. Lith. v. Cazin & Mathieu.
Beschriftung: Teresa & Maria Milanollo.