Der Gipsabguss wurde am Archäologischen Institut der Universität Göttingen nach einem Original im Archäologischen Nationalmuseum Neapel gegossen und von Dr. Ulrike Koch-Brinkmann bemalt.
Die Originalstatue in Pompeji gefunden und zeigt die Jagdgöttin Artemis/Diana mit ihren Attributen Köcher und Bogen energisch voranschreitend. Durch die Vulkanasche wurde die Skulptur gewissermaßen konserviert, sodass sich ihre ursprüngliche Bemalung erhalten hat. Bereits Winckelmann stellte die kunsthistorische Einordnung der Statue vor Schwierigkeiten. Die Farbigkeit der Skulptur erschien ihm ungriechisch, weshalb er sie zunächst für ein etruskisches Werk hielt. Später revidierte Winckelmann jedoch seine ursprüngliche Annahme und ordnete sie dem ältesten Stil der griechischen Kunst zu. Tatsächlich weist die Statue deutliche Merkmale der archaischen Kunst auf. Mit ihrem sogenannten "archaische Lächeln", und den in einzelnen Strähnen herabfallenden Locken, erinnert sie die weibliche Statuen der griechischen Archaik (ca. 700 bis ca. 490 v.Chr.), die sogenannten Koren. Ebenso ist ihre Kleidung, ein Schrägmäntelchen über einem bodenlangen Gewand, deutlich archaisierend. Heute ist bekannt, dass die Statue im 1. Jh. v.Chr. von der Hand eines griechisch-römischen Bildhauers stammt und sich stilistisch an archaische Skulpturen angelehnt ist. Solch archaisierende Skulptur war besonders in der Regierungszeit des Augustus beliebt.