Die Uhr steht lose auf einem queroblongen schwarzen Holzsockel, der zugleich als Untersatz für einen heute nicht mehr erhaltenen Glasdom diente. Sie setzt sich zusammen aus einem relativ flachen, auf 4 Füßen stehenden, ebenfalls queroblongen Sockel, einer kannelierten Marmorsäule, dem querliegenden Uhrwerkzylinder mit römischem Ziffernblatt sowie einem oberen Abschluss mit 3 Knäufen.
Das flache querrechteckige Feld an der Langseite des Sockels, die massive Säule, das Ziffernblatt und der mittlere Knauf ganz oben bestehen aus rotem Marmor, die anderen Teile aus vergoldetem Metall mit zahlreichen Ornamenten (Festons, Fabelköpfe, Rankenwerk).
Die gestempelte Marke "7 PHMOUREY 75" auf der Rückseite des Gehäuses unten weist auf den französischen Bildhauer Philippe Mourey (1840-1910), der den Entwurf schuf, möglicherweise im Jahr 1875.
Im 18. Jahrhundert und besonders unter Napoleon war Frankreich führend in der Herstellung kostbarer feuervergoldeter Bronzeuhren, den sog. Pendule francaise. Napoleon selbst war ein großer Förderer der Uhren. Er beauftragte die besten Künstler, um seine zahlreichen Paläste damit zu schmücken oder sie als Auszeichnung an verdiente Personen zu verschenken. Die hier vorliegende Uhr gestaltete Philippe Mourey in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, in einer Zeit, als in der adeligen und gutbürgerlichen Wohnkultur sog. Kaminuhren sehr beliebt waren, nach solchen Vorbildern aus der Empirezeit.