Diese anonyme Radierung entstand nach einer Vorlage des britischen Malers und Grafikers William Hogarth (1697-1764), einem bedeutenden Künstler des 18. Jahrhunderts, der sich sozialkritisch mit seiner Umwelt auseinander gesetzt hat. Die Vorlage für das vorliegende Blatt schuf er zwischen 1755 und 1758. Das Blatt ist Teil einer Reihe von vier Bildern, in denen Hogarth die Bestechungsmethoden während des Wahlkampfes in England kritisiert.
Das Blatt zeigt eine Straße. Im rechten Haus an der Straße scheint alles gut zu sein: ein Mann vor dem Haus bietet seine Waren und Schätze zwei Frauen auf einem Balkon über ihm an. Sie winken kichernd herunter. In einem Erker unten daneben wird tüchtig geschmaust. In einer Tür rechts am Blattrand hockt eine Magd und zählt Geld in ihrer Schürze. Über dem Verkäufer hängt an einem Galgen Wahlwerbung, die Wohlstand verspricht. Direkt darunter am Boden steht ein Mann, der zu beiden Seiten von Männern angesprochen wird, die ihm beide Taler als Bestechung zustecken. Linker Hand im Vordergrund sieht es nicht so rosig aus, zwei Gestalten, die das Leben gezeichnet hat, löschen ihren Frust mit Alkohol und betreiben Glücksspiel. Im Hintergrund links wird gerade Wahlwerbung aufgehangen, doch darunter tobt bereits der Tumult, es wird geprügelt und geschossen.
Signatur: 52.