Flugblatt von um 1607 mit Memento-mori Motiv
3 Spalten; lateinische Episode aus 50 jambischen Tri- und Dimetern; 8 französiche Strophen im Schweifreim, 50 deutsche Verse im Kreuzreim
In der Mitte des Bildes reitet der Tod, der seine Armbrust zum Betrachter hingewendet hat. Vor ihm fliehen Männer, über denen sich auf der linken Seite ein Raum erhebt. Darin liegt ein Sterbender, dem die Sakramente gereicht werden. Auf der anderen Seite befindet sich vor einer gotischen Kirche eine Grabkapelle, an der ein Leichenzug auf den Friedhof zugeht, dessen Gräber sich im Vordergrund des Bildes befinden. Über dem galoppierenden Tod schießen drei Engel von einer Wolke aus todbringende Pfeile auf die Erde.
Das Blatt mahnt vor dem Hintergrund der Pest von 1607 an die Allgegenwart und Unvermeidlichkeit des Todes und an sein Wirken im Auftrag Gottes. Die Kommunikation des personifizierten Todes mit dem Betrachter war ein beliebtes ikonografisches Motiv der damaligen Bildpublizistik.
Angefertigt wurde der Kupferstich von Peter Isselburg nach einer Vorlage Augustin Brauns. Verleger des Blattes war Peter Overadt.