Zweibahniges Fenster, das in jeweils drei Feldern von gotisierendem Rankenwerk umgebene Halbfiguren zeigt, deren oberstes in einem Kleeblattbogen endend, darüber als zentraler Abschluss eine weitere Darstellung in Dreipaßform, die von zwei kleinen dekorativen Zwickelfenstern flankiert wird.
Das über der Kanzel angebrachte Fenster zitiert Passagen aus dem Gebet des "Vaterunser" und illustriert diese durch Figuren und Erzählunge aus dem Alten und Neuen Testament.
Im Einzelnen sind dargestellt (jeweils von links nach rechts und von oben nach unten):
1. Abraham, der seinen Sohn Issak opfern will, darunter DEIN WILLE GESCHEHE WIE IM HIMMEL [SO] AUF ERDEN (1. Mos. 22.3).
2. Evangelist Markus, darunter DEIN REICH KOMME (Marc. 1.15).
3. Hl. Maria, über ihr ein betendes Mädchen, darunter GEHEILIGT WERDE DEIN NAME (Luc. 1.45-55).
4. Gottvater mit Krone, Szepter und Reichsapfel.
5. König David mit Krone und Harfe, darunter FÜHRE UNS NICHT IN VERSUCHUNG SONDERN ERLÖSE [UNS VON] DEM ÜBEL (Psalm 12).
6. Zolleinnehmer aus dem Gleichnis vom Pharisäer und Zöllner, darunter UND VERGIEB UND UNSERE SCHULD ALS WIE […](Luc. 18.13).
7. Prophet Elias mit einem ihm Brot bringenden Raben, über ihm ein betender Junge, darunter UNSER TÄGLICH BROD GIEB UNS HEUTE (1. Buch d. Könige 17.5).
Die Fenster in der 1870-1880 nach Entwürfen von Friedrich von Schmidt und Carl Frühling im neugotischen Stil erbauten Schloßkirche wurden 1877/78 nach Entwürfen von Carl Christian Andreae von der Glasmalereianstalt Ferdinand Müller in Quedlinburg angefertigt und eingesetzt.