Walter Wilhelm (20.02.1898 Kauritz - 29.07.1970 Borkheide) war ein Vertreter des Konstruktivismus in Deutschland. In den 1920ern gehörte er dem Berliner Kreis der "Abstrakten" um Oskar Nerlinger an. In der kunsthistorischen Forschung ist Wilhelm hauptsächlich bekannt als langjähriger Freund, Kollege und Briefpartner von Rudolf Jahns (1896-1983). Galt Jahns eher als "romantischer Konstruktivist", so vertrat Wilhelm als "Rationalist" eine konsequentere Auffassung des deutschen Konstruktivismus, verbunden mit der Forderung nach der Suche einer "idealen Objektivität".
Das Winckelmann-Museum Stendal ist in Besitz des Nachlasses von Walter Wilhelm, wozu Gemälde, Aquarelle und Zeichnungen ebenso zählen wie lllustrationszyklen und Zeichnungsbücher. Walter Wilhelm dichtete auch selbst, teilweise versah er seine Gedichte mit seinen eigenen Illustrationen. Außerdem besitzt das Museum einen Großteil der Briefe Wilhelms an Rudolph Jahns sowie weitere wichtige Archivalia und Originalfotos zur Person.
Sammlungskabinett Walter Wilhelm
Auf einer von Bäumen umstandenen Lichtung liegt eine Schlange, die an einige hell erleuchtete Goldstücke herangekrochen ist und diese bezüngelt. Bez. u.l.: Zu Goethes "Märchen": Die Schlange Passepartout u.r.: 2
Mit dem Rücken zum Betrachter steht in der linken Bildhälfte ein wild aussehender Riese mit langem Haar und zerzaustem Kleide. Er hat die Hände erhoben und wirft einen großen Schatten. Am rechten Bildrand sieht man eine kleine Frau, die angstvoll die Hände nach oben wirft. Bez. u.l.: Zu Goethes "Märchen": Der Riese auf Passepartout u.r.: 3
An einem Teich steht eine Frau gebückt und schöpft mit der rechten Hand Wasser. Sie träg ein auffälliges Kopftuch und hat die linke Hand gegen den Betrachter erhoben. Von links hinten kommt ein Mann, der ein Ruder bei sich trägt und erhebt den Zeigefinger. Bez. u.l.: Zu Goethes "Märchen": Fährmann und Alte Passepartout u.r.: 4
Über einem stark leuchtenden Licht formt eine Schlange einen Bogen. Auf diesem laufen 5 Gestalten hintereinander, über ihren Köpfen schwebt ein winziges Boot mit einer darin liegenden Gestalt. Links im Hintergrund ist ein Haus zu erkennen, aus dessen Fenster sich eine Gestalt mit ausgebreiteten Armen lehnt. Bez. u.l.: Zu Goethes "Märchen": Die Brücke Passepartout u.r.: 5
Mit dem Rücken zum Betrachter steht eine versteinerte Figur vor einem fächerartigen Gebilde, auf dem mehrere Figuren abgebildet sind. Im Hintergrund sind Gras und eine Architektur zu erkennen. Bez.u.l.: Zu Goethes "Märchen": Der versteinerte Riese Passepartout u.r.: 6
In hellem Lichterglanz erstrahlt eine gemauerte Brücke, die über einen Fluss führt. Über die Brücke gehen drei Paare: links zwei Junge, in der Mitte zwei Erwachsene, rechts zwei Alte. Im Hintergrund erscheint eine überkuppelte Architektur. Bez.u.l.: Zu Goethes "Märchen": Passepartout u.r.: 7
Ein überlebensgroßes Gesicht, das von Strahlen umgeben ist, bläst seinen Atem auf eine Figur, die mit dem Rücken zum Betrachter an einem Tisch sitzt und in ein aufgeschlagenes Buch vertieft ist. Die Lehne des Stuhls, auf dem sie sitzt, ist kreuzförmig geschnitzt. Links am Rand steht ein Totenschädel auf einer Ablage.
In einem sakralen Raum mit spitzbögigen Fenstern und Dreipassverzierung sitzen mehrere betende Frauen am Boden. Seitlich von links schwebt eine Mephistofigur ins Bild, die Hand an den flüsternden Mund gelegt.
Auf einem dornigen Hügel sitzt auf einem großen Felsen ein kleiner Junge mit blondem Haar. Im Hintergrund sieht man einige Tannen und Häuschen, aus denen Rauch aufsteigt. Unten der Schriftzug GRANIT Passepartout u.r.: 1
In einem Gewässer stehen ein Pastor mit gebeugtem Haupt und ausgebreiteten Händen sowie zwei auf ihn zu laufende Jungen knietief . Im Hintergrund sieht man eine felsige Silhouette. Darunter: KALKSTEIN Passepartout u.r.: 2
Rechts im Bild sitzt eine Frauenfigur auf einem Schemelchen, sie trägt einen Narrenanzug und füttert aus der Hand einen kleinen Vogel. Links hinter ihr sind die Schemen eines Flötenspielers zu erkennen, rechts oben ein vergittertes Fenster. Darunter: TURMALIN Passepartout u.r.: 3
In einer Höhle, die sich im Wurzelwerk eines Baumes auftut, sitzt ein umschlungenes Paar. Rings herum scheinen Eiszapfen zu verlaufen. Darunter: BERGKRISTALL Passepartout: u.r.: 5
Im Vordergrund sitzt eine junge Frau mit angezogenen Beinen, deren Kopf von Sternen umschwirrt ist. Ein kleiner Junge in einem Narrenanzug steht links von ihr und hält seine Hände zu ihrem Gesicht hoch. Im Hintergrund kommt eine Frau mit erhobenen Händen aus einem scheinbar brennenden Haus gerannt. Darunter: KATZENSILBER Passepartout u.r.: 4
Dargestellt ist ein auf einem Pferd sitzender Ritter, seitlich vor einem Tannenwäldchen auf einem Weg, der nach rechts hinten zu einer Burganlage führt. Am Himmel steht ein einzelner Stern mit vier Zacken. Unter einem Blütenornament die Inschrift WITIKO Passepartout u.r.: 6 Sign. u.r.: Walter Wilhelm
2 Zeichnungen. Obere Zeichnung: Ein Reiter auf einem Kamel reitet über eine Sanddüne, im Hintergrund eine Bebauung. Über der Szene Bewölkung und Regenströme. Untere Zeichnung: Vor klarem Sternenhimmel liegen zwei Kamele unter Palmen, am Hals des einen liegt ein Mann in Wüstenkleidung. Die Gruppe liegt am Ufer eines kleinen Teichs. Bez. u.: 4aub "Das Peitschen des Regens" - "die Nacht"
Links sitzt ein Mann, den Kopf in beide Hände gestützt, auf einem Stein. Rechts steht eine in Schleier verhüllte Frau mit dem Rücken zum Betrachter. Im Vordergrund wächst eine Agave, im Hintergrund eine Palme. Hinter dem Mann ist eine Wand erkennbar. Bez.u.l.: 8 Deborah
Im Vordergrund sitzt eine junge Frau mit angezogenen Beinen, deren Kopf von Sternen umschwirrt ist. Ein kleiner Junge in einem Narrenanzug steht links von ihr und hält seine Hände zu ihrem Gesicht hoch. Im Hintergrund kommt eine Frau mit erhobenen Händen aus einem scheinbar brennenden Haus gerannt. (Motiv "Katzensilber", rechts diagonal gerissen)
Eine Figur läuft quer zum Betrachter durch das Bild. Sie trägt einen langen Mantel und hat den Kopf in den Kragen gesenkt. Die Hände hat der Spaziergänger auf dem Rücken verschränkt und hält darin einen Wanderstock. Im Hintergrund erscheinen Tannen. Unter der Szene die Inschrift DER WALDSTEIG (rechts ausgeschnittenes Stück)
Links steht ein Junge, den Hut in beiden Händen vor dem Körper haltend, in einem Wald. Er blickt auf ein Männlein, das rechts auf einem Fliegenpilz unter einer Tanne sitzt. Dieses trägt einen Mantel und einen spitzen Hut, es raucht in einer Pfeife. (Motiv wie "Das kalte Herz")
Rechts im Bild steht ein Mann mit Turban mit dem Rücken zum Betrachter. Er blickt durch einen Rahmen auf einen aufgebahrten Jungen, dem eine Frau von links eine Rose auf den Körper legt. Darüber stehen vier Sterne.
Vor einem großen hellen Kreis fällt eine Kette durch das Bild, die einen Mann an Händen und Füßen fesselt.
Zwei Männer, der linke vermummt, der rechte in Turban und langem Gewand, gestikulieren vor einem Fenster stehend, scheinen im Disput zu sein.
Vor Orgelpfeifen oder einer überlebensgroßen Panflöte kniet links unten ein Mensch. Hier und da Blumen.
Das Bild füllt eine rosenbekränzte Dolchklinge aus, von der ein Strahlenkranz abgeht. Unten rechts wird sie von einem Menschen umarmt.
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