Das schwarze, ungetragene Paar Damenschaftstiefel aus Rindbox im Originalkarton ist neuwertig. Am Schaft des Schlüpfstiefels löst sich Farbe ab. Eine 1,0 cm breite Lasche wurde über die hintere Fersennaht gesteppt. Eine Fersenverstärkung ist unsichtbar eingearbeitet. Das weiße, textile Innenfutter ist fellartig und am Einstieg mit weißem, leicht genarbtem Leder tief eingefasst, darauf stehen die Größen 26 ½, 6 ½ gedruckt, zusätzlich wurde MdI (Ministerium des Innern?) II/0 aufgestempelt. Die textile Brandsohle ist eingelegt. Die schwarze Gummiformsohle mit Rahmennaht ist geklebt. Die schwarze Laufsohle hat einen Rutschschutz. Unter Ballen und Ferse ist sie mit einem Rutschschutz ausgestattet. Der angeraute Absatz ist 2,3 cm hoch. Der originale Schuhkarton trägt einen Aufkleber mit Material- und Technikangaben (Rindbox, Porosohle/Malipol, Rahmenarbeit, Art.-Nr. 1025 C) und die Bezeichnung „Damen-Schaftstiefel“. ..„Malipol“ steht für Polfadenverarbeitung und gehört zur Gruppe der Malimo-Produkte, dem Markennamen des textilen Fertigfabrikats, das seit den 1950er Jahren auf Grundlage eines von Heinrich Mauersberger entwickelten Nähwirkverfahrens mit drei Fadensystemen zunächst in der DDR hergestellt wird. Zur besseren internationalen Vermarktung wurden Kurzworte nach der Formel „Mali-“ für den Namen des Erfinders Mauersberger und Limbach-Oberfrohna, Mauersbergers Wohnort, plus Kurzform der jeweils herzustellenden Stoffart gebildet (Heinz Kemter: Malimo, Maliwatt, Malipol. Fachbuchverlag Leipzig, 1961, S. 14/15; Ines Wünsch: Lexikon Wirkerei und Strickerei. Deutscher Fachverlag, Frankfurt am Main 2008, ISBN 978-3-87150-909-4, S. 136). Eine Porosohle ist eine Filzlaufsohle, die mit einer leichten 3-mm-Gummisohle beklebt ist. Im Gegensatz zur reinen Filzsohle bietet die Porosohle eine deutlich geringere Rutschgefahr. Auch ist sie strapazierfähig, leicht und hinterlässt keine Streifen auf dem Fußboden. Die Stiefel wurden vom Weißenfelser Bürgerverein Kloster St. Claren e. V