Hinter einem roten Fensterkreuz stehen drei weibliche Gestalten vor einer größeren blauen, männlichen Figur. Es handelt sich um die drei Grazien, welche dem links stehenden Friedrich Nietzsche (1844-1900) eine Frage stellen. Darunter aufgeklebt eine in drei Teilen geschnittene Eintrittskarte, bedruckt mit zwei Aktfiguren.
Rückseitig notierte Weiße einen Textausschnitt aus Nietzsches Buch "Fröhliche Wissenschaft" von 1882, den er einen vage geeigneten Text zu diesem Blatt nannte: "Die Erfindung von Göttern, Heroen und Übermenschen aller Art, sowie von Neben- und Untermenschen, von Zwergen, Feen, Zentauren, Satyrn, Dämonen und Teufeln war die unschätzbare Vorübung zur Rechtfertigung der Selbstsucht und Selbstherrlichkeit des einzelnen: die Freiheit, welche man dem Gotte gegen die andern Götter gewährte, gab man zuletzt sich selber gegen Gesetze und Sitten und Nachbarn. Der Monotheismus dagegen, ... der Glaube an einen Normalgott, neben dem es nur noch falsche Lügengötter gibt – war vielleicht die größte Gefahr der bisherigen Menschheit ... Im Polytheismus lag die Freigeisterei und Vielgeisterei des Menschen vorgebildet." (Abs. 143)
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