Das Blatt gehört zu Heinrich Vogelers Frühwerk in Worpswede und zählt zu den Hauptwerken deutscher Jugendstil-Grafik: Im Zentrum einer von Blumen bewachsenen Wiese schreitet ein Paar nach links. Es wird umtanzt von einem Reigen vier nackter Kinder. An der Mandoline des jungen Mannes tollt sich ein kleiner Amor. Von hinten schreitet ein Chor von acht elfenhaften Sängerinnen heran, bekleidet in prächtig gemusterten Gewändern, in den Händen ein aufgerolltes Gesangspapier haltend. Im Hintergrund sind Birken und Buschwerk.
Die Hinwendung zu mittelalterlich-romantischen Themen ist typisch für Vogelers Frühwerk. Mit seinem Lyrismus, einer Kombination aus stilisierter Natur und Musik, grenzt er sich als enttäuschter Kunststudent der Düsseldorfer Akademie ganz bewusst vom Kunstakademismus des späten 19. Jahrhunderts ab.
Sign. r. u. H. Vogeler
l. u. O. Felsing&Co? (Druckersignatur?)
Bez. r. u. in Platte H. Vogeler
M. u. Minnetraum
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