Zweibahniges Fenster, dessen untere Felder als illusionistische Wandvorhänge gestaltet sind. Darüber in jeweils drei Feldern von gotisierendem Rankenwerk umgebene Halbfiguren, deren oberstes in einem Kleeblattbogen endend. Darüber als zentraler Abschluss eine weitere Darstellung in Dreipaßform, die von zwei kleinen dekorativen Zwickelfenstern flankiert wird.
Das an der Südwand des Chores gegenüber von der Kanzel angebrachte Fenster widmet sich inhaltlich den in der Bergpredigt von Jesus Christus enthaltenen "Seligpreisungen" und illustriert diese durch Szenen aus entsprechenden Gleichnissen.
Im Einzelnen sind dargestellt (jeweils von links nach rechts und von unten nach oben):
1. Wandvorhang.
2. König David hält den behelmten Abischai davon ab, den ihn selbst verfluchenden und mit Steinen bewerfenden Schimi (links) anzugreifen, darunter SELIG SIND DIE FRIEDFERTIGEN (MATTh. V.9 II Sam 16.10).
3. Heimkehr des verlorenen Sohnes, darunter SELIG SIND DIE DA LEID TRAGEN SEL. S. DIE DA HUNGERT V. [UND] DÜRSTET NACH D. GERECHTIGKEIT (MATTh 3.4.6. Luc. 15.16.19).
4. Weibliche, nach oben zu Jesus Christus gerichtete Gestalt, darunter SELIG SIND DIE GEISTLICH ARM SIND (MATTH. 5.3 […]9.).
5. Segnender Jesus Christus mit ausgebreiteten Armen.
6. Wandvorhang.
7. Apostel Petrus im Kerker in Ketten mit ihn befreiendem Engel, darunter SELIG SIND DIE UM DER WAHRHAFTIGKEIT VERFOLGT WERDEN (MATTH. 5.10. APG.).
8. Jungfrau aus dem Gleichnis von den klugen und törichten Jungfrauen mit Öllampe und Brautkranz, darunter SELIG SIND DIE REINEN HERZENS SIND (MATTH. 3.8. MATTH. 3.4.).
9. Der barmherzige Samariter hilft einem ausgeraubten Verletzten, darunter SELIG SIND DIE BARMHERZIGEN (MATTH. 5.3. […]10.33 (2-3b).
Die Fenster in der 1870-1880 nach Entwürfen von Friedrich von Schmidt und Carl Frühling im neugotischen Stil erbauten Schloßkirche wurden 1877/78 nach Entwürfen von Carl Christian Andreae von der Glasmalereianstalt Ferdinand Müller in Quedlinburg angefertigt und eingesetzt.